Kameratechnik

Bildstabilisator – ja oder nein?

Ein Objektivkauf ist immer ein Kompromiss. Um das passende zu finden muss man genau wissen, was man will. Viel Brennweite oder viel Lichtstärke? Soll es ein günstiges Objektiv sein oder ein teureres mit Bildstabilisator?

Generell gilt, dass es keine allgemeingültige Antwort auf diese Frage gibt. Denn mit der Beantwortung einher gehen weitere Faktoren, allen voran die Frage was man fotografieren möchte. In Kirchen ist es meist recht dunkel, da kann ein Bildstabilisator nützlich sein. Bei Aufnahmen am Tag oder frühen Abend kann er aber eher hinderlich sein.

Pro und Contra Bildstabilisator

Gegen einen Bildstabilisator spricht natürlich, dass dieser sehr zu Lasten der Akkulaufzeit geht. Gerade wenn man unterwegs ist und erst abends wieder zum aufladen kommt, sollte er besser ausgestellt werden. Das gilt vor allem, wenn man am helllichten Tag Outdoor Aufnahmen macht.

Für den Einsatz eines Bildstabilisators spricht es, wenn man mit langen Brennweiten fotografiert. Selten ist es möglich, 300 oder 200 mm ohne Bildstabilisator aus der Hand zu halten. Wenn man gerade kein Stativ dabei hat, kann er schon das ein oder andere Foto retten.

Wenn man einen Bildstabilisator hat, sollte dieser nach Möglichkeit nur dann verwendet werden, wenn er auch wirklich gebraucht wird, da das Objektiv schließlich nicht „sehen“ kann, dass es keine Verwacklungen gibt. Bei einer Belichtungszeit von 1/125 sek. und günstigen Lichtbedingungen schadet ein Bildstabilisator eher, als dass er nützt, da die Verschlusszeit so gering ist, da es keine Verwacklungen geben kann.

Wie finde ich die richtige Antwort?

Bevor man ein neues Objektiv kauft, sollte man seine fotografischen Ambitionen überdenken. Fotografiert man eher im dunkeln mit Stativ, ist ein Bildstabilisator eher überflüssig, aber auf einer Reise, wo man in viele verschiedene Situationen kommt und nicht immer ein Stativ dabei hat, kann er schon nützlich sein.

Am besten vergleicht man verschiedene Objektive mit und ohne Bildstabilisator und überdenkt dabei sein Budget. Ist ein Objektiv mit Bildstabilisator, dessen Technik hier erklärt wird, nur unwesentlich teurer als eines ohne, sollte das mit gewählt werden. Man kann den Bildstabilisator immernoch ausschalten, wenn er nicht benötigt wird und es ist besser auf unterschiedliche Situationen vorbereitet zu sein, als sich später zu ärgern, dass man zu sparsam war um in etwas hochwertigeres zu investieren.