Foto-Tipps

Der Ablauf eines Nacht-Shootings

Bei abendlichen Architekturaufnahmen ist es relativ leicht gute Aufnahmen zu erhalten, da man genügend Zeit hat sich vorzubereiten und die richtigen Kameraeinstellungen zu tätigen.

Dies kann auch On Location geschehen. Doch das Equipment sollte schon lange vor dem Aufbruch gepackt werden, sodass man, wenn das Shooting ansteht, sofort losgehen kann. So kann man sich am Aufnahmeort gleich um den Aufbau des Stativs und der Wahl des Bildausschnitts machen. Die Einstellungen werden im Anschluss vorgenommen. Wichtig ist das Fotografieren im RAW – Format, da der Weißabgleich dann verlustfrei korrigiert werden kann. Um das Rauschen zu minimieren ist es zudem sinnvoll, das AF-Hilfslicht auszuschalten. Es reicht nur ein paar Meter weit und ist bei Dämmerung deshalb keine große Hilfe. Zudem erhöht es durch seine Wärmeauswirkung auf den Sensor die Wahrscheinlichkeit des Bildrauschens.
Nun folgt eine Testaufnahme; um die Belichtung zu kontrollieren, empfiehlt es sich das Histogramm einzuschalten. Bei überstrahlten oder unterbelichteten Bereichen, werden die Einstellungen durch anfertigen einer Belichtungsreihe angepasst. Um die maximale Kontrolle über die Einstellungen zu haben, ist es nötig die Belichtungskorrekturen in Drittelschritten vorzunehmen. Die besten Ergebnisse sind dann am PC weiter zu bearbeiten. Eine Alternative ist das anfertigen eines HDR-Bildes.
Gerade in der Dämmerung verändern sich die Lichtverhältnisse sehr schnell, also darf die unentwegte Korrektur der Bilder auf dem Monitor bezüglich der Belichtung nicht vernachlässigt werden!
Mit der Zeit hat auch der Autofokus größere Probleme das Motiv scharf zu stellen. Fährt er lediglich hin und her ohne scharf stellen zu können, ist es Zeit auf manuellen Fokus umzuschalten. Da dies bei den dunklen Bildteilen sehr schwierig ist, konzentriert man sich am besten auf die hellen Teile. Wird eine Aufnahmepause eingelegt, ist es sinnvoll die Kamera abzuschalten. Dadurch wird eine Erwärmung der Bauteile gemindert, was zu aktiven Rauschunterdrückung beiträgt.
Zu guter Letzt ist für gute Aufnahmen auch Geduld notwendig. Gerade bei nächtlichen Stadtansichten zahlt sich diese aus. Spaziergänger etwa bringen durch ihre Bewegung, die durch die lange Belichtungszeit verschwommen dargestellt wird, mehr Dynamik ins Bild. Ebenso hinterlassen Straßenbahnen oder Autos schöne Lichtspuren im Bild.