Foto-Tipps

Lichtmalerei – wunderschöne Bildertechnik

Wer kennt nicht den Effekt, wenn der Lichtstreifen einer in der Luft geschwenkten Wunderkerze noch Sekunden später sichtbar ist? Durch die Belichtungszeit können wir in der Kamera einen ähnlichen Effekt auslösen. Und das Schöne: Während die Wunderkerze bald verglüht, bleibt uns das Foto erhalten.
Die meisten von uns haben irgendwann schon einmal zu Silvester in der Luft „geschrieben“. Da das menschliche Auge langsam ist, nehmen wir das reflektierte Licht in einer kurzen Zeitverschiebung war. Das ist auch der Grund, warum wir den Eindruck haben, dass sich Filme „bewegen“. In der Fototechnik der Lichtmalerei wird diese Eigenschaft simuliert, indem der Verschluß der Kamera länger geöffnet bleibt.

Verschiedene Lichtquellen, wie der Kamerablitz, Streichhölzer, Kerzen, Taschenlampen oder LEDs, werden bei einer langsamen Belichtungszeit vor der Kamera geschwenkt, so dass auf dem Foto Lichtstreifen und -fäden entstehen. Bewegt man dagegen nicht das Licht, sondern die Kamera selbst, entstehen Verwischeffekte, die ebenso faszinierend sind. Um die Möglichkeiten ganz auszuschöpfen, sollten Außenaufnahmen bei Nacht entstehen und bei Innenaufnahmen sollte der Raum möglichst abgdunkelt werden.

Seit dem Advent der Digitalkamera erfreut sich die Lichtmalerei-Technik immer größerer Beliebtheit. Da der Fotograf das Bild sofort kontrollieren kann, wird gerade der spontane Aspekt der Lichtmalerei durch die neuen technischen Entwicklungen unterstützt und das Ausprobieren fällt auch Anfängern leichter. Und wer sich dennoch nicht recht trauen mag, findet im Internet einige Beispiele und auch Anleitungen.

Soll die Kamera nicht bewegt werden, empfiehlt es sich wegen der langsamen Belichtungszeit von 20 Sekunden bis zu 40 Minuten ein Standbein zu benutzen. Ebenso sollte man darauf achten, den Autofokus zu deaktivieren und lieber mit dem manuellen zu arbeiten und auch an die Filmempfindlichkeit, bzw. das ISO Setting sollte der Fotograf denken, um ungewolltes Bildrauschen vorzubeugen.

Experimentierfreude zahlt sich aus: Auch tagsüber können interessante Dinge entstehen und die Lichtquelle muss nicht immer direkt im Bild sein, sie kann auch ein Objekt aus dem Off anstrahlen. Dadurch leuchten die angestrahlten Stellen umso mehr – so entstehen ungeahnte Farben und faszinierende Ergebnisse im Foto.