Foto-Tipps

10 Foto-Hotspots im Südwesten der USA

Unendliche Weiten, tiefe Canyons, bizarre Felsformationen – es gibt auf der Erde kaum ein Gebiet, das einen derartigen Reichtum an Naturwundern aufweist wie der Südwesten der USA. Zu den bekanntesten Nationalparks zählen der Grand Canyon, der Bryce Canyon und der Zion National Park. Aber auch abseits der bekannten Nationalparks warten tolle Landschaften darauf, entdeckt zu werden – und für Fotografen ist das riesige Gebiet ohnehin ein wahres Eldorado.

Florian Westermann – der Inhaber der Webseite www.phototravellers.de – bringt von seinen Reisen stets atemberaubende Fotos mit. Er hat für diesen Artikel die besten Fotospots zusammen getragen. Dazu liefert er tolle Bilder, die vor Ort entstanden sind und hier auch praktische Tipps, wie auch Fotografie-Laien mit etwas Übung tolle Landschaftsbilder gelingen.

The Wave – Arizona

Eines der bekanntesten und schönsten Motive im Südwesten der USA ist die Wave im US-Bundesstaat Arizona. Wind, Regen und Eis formten hier in Jahrtausenden aus rotem Sandstein eine riesige Welle – daher auch der Name „Wave“ (deutsch: Welle). The Wave ist der bekannteste Spot der sogenannten Coyote Buttes North, aber nicht der einzige. Zu entdecken gibt es hier an jeder Ecke etwas.
Um die empfindliche Natur zu schützen, dürfen pro Tag höchstens 20 Besucher in das Gebiet wandern. Zehn Zugangsberechtigungen werden Monate im Voraus über das Internet vom Bureau of Land Management verlost. Zehn weitere sogenannte Walkin-Permits werden am Tag zuvor vor Ort in einer Lotterie vergeben. Der Andrang ist immens – mitunter bewerben sich mehrere hundert Personen um eines der begehrten Tickets.

Mesa Arch – Utah

Ohne viel Aufwand und nach einer kurzen Wanderung ist der Mesa Arch im Canyonlands Nationalpark in Utah erreicht. Wenn die Sonne am Morgen hinter dem Horizont aufgeht, erstrahlt der Steinbogen in den schönsten Farben. Dutzende Fotografen versuchen hier allmorgendlich ihr Glück im Wettrennen um das beste Foto. Selbst im Sommer kann es hier auf dieser Höhe am Morgen empfindlich kalt werden – warme Kleidung ist also Pflicht.

Bisti Badlands – New Mexico

Die Bisti Badlands in New Mexico sind noch immer nur Kennern des amerikanischen Südwestens ein Begriff. Auf einem riesigen Gebiet ragen wundersame Lehmhügel aus dem Boden – eine Landschaft nicht von dieser Welt. Es gibt tausende bizarrer Skulpturen zu entdecken. Doch Vorsicht: Wanderwege gibt es hier nicht, in dem Areal kann man sich leicht verlaufen. Ein GPS-Gerät sollte also unbedingt mit in den Wanderrucksack.

Horseshoe Bend – Arizona

Ganz in der Nähe der kleinen Wüstenstadt Page, Arizona, hat der Colorado River in Jahrmillionen ein einzigartiges Naturdenkmal und ein einmaliges Highlight im Südwesten der USA geschaffen – den Horseshoe Bend. Der Colorado River fließt in 300 Metern Tiefe in einer Schleife, die an ein Hufeisen erinnert – daher auch der Name Horseshoe Bend. Besonders beeindruckend ist der Horseshoe Bend am Abend, wenn die Sonne am Horizont hinter der Hufeisenschleife versinkt. Dieses Naturwunder ist jederzeit frei zugänglich und nach einer kurzen Wanderung erreicht. Vorsicht ist an den Abbruchkanten angebracht – es gibt hier keinerlei Sicherungen und in der Vergangenheit gab es bereits mehrere tragische Unfälle.

Antelope Canyon – Arizona

Der Antelope Canyon in der Nähe von Page, Arizona, ist schon lange kein Geheimtipp mehr – aber ein Muss einer jeden Reise durch den Südwesten der USA. Der Antelope Canyon zählt zu den sogenannten Slotcanyons – das sind besonders enge Canyons – und fasziniert jedes Jahr hunderttausende Besucher. Zur Mittagszeit findet hier ein besonderes Spektakel statt: Sonnenstrahlen dringen für wenige Minuten in den engen Canyon und erzeugen sogenannte Lightbeams. Besonders stark ist dieser Effekt im Upper Antelope Canyon. Im Lower Antelope Canyon, der einem anderen Besitzer gehört, gibt es weniger eindrucksvolle Lightbeams – dafür ist es hier auch nicht ganz so überlaufen.

Toroweap Point – Arizona

Wer das erste Mal am Rande des Grand Canyon steht, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Besonders eindrucksvoll ist der Grand Canyon aber nicht etwa an seiner breitesten Stelle, sondern an seiner engsten – und das ist der Toroweap Point. Die Wände fallen hier 800 Meter senkrecht in die Tiefe und stehen extrem nah beieinander. Am Morgen, wenn die Sonne aufgeht, leuchten die Canyonwände knallorange. Zum Übernachten auf dem nahe gelegenen Campingplatz benötigen Besucher im Vorfeld ein Permit, also eine Genehmigung. Außerdem ist die Fahrt zum Toroweap Point strapaziös – es geht rund 100 Kilometer über eine teils sehr schroffe Schotterpiste. So manches Auto ist hier schon mit einem Plattfuß liegengeblieben – und die Bergungskosten können schnell 1.000 Dollar und mehr betragen.

The Subway – Utah

Einer der Höhepunkte im Zion Nationalpark in Utah ist ohne Zweifel die Subway. Auch hier benötigen Wanderer im Vorfeld ein Permit. Wer das Glück hat und eine Berechtigung ergattert, kann sich auf den beschwerlichen Weg durch einen verwachsenen Canyon machen. Immer wieder geht es durch den Bach, immer wieder schneiden Felsen den Weg ab und immer wieder muss man sich durch dichtes Gestrüpp kämpfen. Nach gut drei Stunden steht man in der Röhre, die am Vormittag vom Sonnenlicht angestrahlt wird. Ist das Wasser nicht zu hoch, können hier atemberaubende Fotos gelingen.

Bryce Canyon – Utah

Der Bryce Canyon Nationalpark, ebenfalls im US-Bundesstaat Utah, zählt zum Pflichtprogramm auf jeder Reise durch den Südwesten der USA. Charakteristisch sind die orangen Felspyramiden, die sogenannten Hoodoos. Durch den Nationalpark selbst führen zahlreiche Wanderwege, die den Besucher noch tiefer in die atemberaubende Landschaft eintauchen lassen. Besonders beeindruckend ist der Bryce Canyon zur Goldenen Stunde, wenn die Sonne die Steinsäulen erstrahlen lässt.

Monument Valley – Arizona/Utah

Das Monument Valley – gelegen zwischen den Bundesstaaten Arizona und Utah – ist wohl der Inbegriff des amerikanischen Südwestens. Die Tafelberge im Monument Valley dienten als Kulisse für zahlreiche Kinofilme. Zu den bekanntesten zählen Sergio Leones Western-Epos „Spiel mir das Lied vom Tod“ und das Roadmovie „Easy Rider“ mit Peter Fonda, Dennis Hopper und Jack Nicholson. Über eine staubige Piste, den sogenannten Scenic Drive, kann das Monument Valley auf eigene Faust erkundet werden. Wer tiefer in diese atemberaubende Landschaft eindringen will, ist auf einen Navajo-Guide angewiesen. Zu den außergewöhnlichsten Orten im Monument Valley zählt Hunts Mesa – eine zwei-Tages-Tour auf die Tafelberge ist ein unvergessliches Erlebnis.

Havasupai – Arizona

Die Havasupai sind ein Indianerstamm im Südwesten der USA. Das Reservat der Havasupai in einem Seitenarm des Grand Canyon im US-Bundestaat Arizona ist bekannt für seine außergewöhnlichen Wasserfälle. Über braunen Lehm stürzt das kristallklare Wasser in die Tiefe. Durch den Kalkstein schimmern die Becken der Wasserfälle türkisblau und zahlreiche Kaskaden verwandeln die Landschaft in ein Märchenland. Es führt allerdings keine Straße nach Havasupai. Besucher müssen entweder eine schweißtreibende, rund 20 Kilometer lange Strecke durch den Grand Canyon inklusive Ab- und Aufstieg bewältigen – oder sie lassen sich per Pferd in das Reservat bringen. In jedem Falle benötigen Besucher viele Monate im Voraus eine Reservierung für das kleine Gästehaus oder den Campingplatz.

Alle Fotos in diesem Artikel stammen von Florian Westermann, das Artikelbild ist eine Collage daraus. Wer mehr sehen möchte, findet weitere tolle Bilder hier.

Fotoquelle: Thinkstock, 486647423, iStock, Spondylolithesis

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