Kameramodelle, Kameratechnik

Hightech-Digicams, Riesenspeicherkarten: Ausblicke von der CES 2010

Bald bricht in Las Vegas der letzte Tag der „Consumer Electronics Show“ (CES) an, jener Messe, auf der sich Hightech-Hersteller aus aller Welt drängeln und ihre Neuheiten präsentieren. Ich habe recherchiert, wohin der Trend in der Digitalfotografie geht – die Zeichen stehen auf mehr: mehr Auflösung, mehr Speicher, mehr Brennweite, und teilweise auch erfreulicherweise: mehr Qualität.


Die CES ist als Hightechmesse stets voller Spannung erwartet. Profi-Fotografen erwarten allerdings in der Regel eher alternative Möglichkeiten, Geld auszugeben, als ihr Equipment zu erweitern, richtet sich die CES doch eher an Technik-begeisterte Endkunden als an Profis. Doch eben die erlebten dieses Jahr eine Überraschung: Canon wartete mit einem Objektiv der Spitzenklasse auf.

So präsentierte Canon stolz das überarbeitete Teleobjektiv EF 70-200mm 1:2,8L IS II USM, das neben einem laut Hersteller spürbar schnelleren und hörbar (oder eben nicht) leiseren Autofokus auch noch mit einem integrierten dualen Bildstabilisator aufwarten kann – dass dabei noch ein paar Linsen verbessert wurden, fällt dabei schon kaum mehr ins Gewicht. Wer jetzt schon begeistert ist, hat bis zur offiziellen Erscheinung im März noch Zeit, die vorläufig als Preisempfehlung angesetzten 2.400 Euro anzusparen.

Doch auch semi-professionelle Klientel kam auf ihre Kosten: so stelle Sony die neue Alpha 450 vor, die den Fotografen zu einem bisher nicht genannten Preis mit 14 Megapixel, 2,7 Zoll großen Display, einer Serienbelichtungsfunktion mit bis zu 7 Bildern/Sekunde und endlich einem optionalen Steckplatz für SD-Karten neben den üblichen hauseigenen Memory Sticks beglücken soll.

Überhaupt scheinen die Hersteller die sogenannte Prosumerklasse, welche die Kluft zwischen Kompaktkameras und Spiegelreflex-Equipment überbrücken soll, neu für sich entdeckt zu haben: so verblüfft der Hersteller Casio, der bisher als Vorreiter ultraschlanker und kompakter Kameras fungierte, mit einem Modell, das zwar optisch nichts mit den zarten Exilim-Reihen gemein hat, es aber technisch faustdick hinter den Ohren hat: der Exilim Pro EF-X1.

Auf den ersten Blick hebt sich die Casio Exilim Pro EF-X1 zwar kaum ab vom Feld ihrer Konkurrenten, scheint mit ihrem 6 Megapixel-CMOS sogar zunächst hinterherzuhinken, findet man doch sonst kaum Kameras unter 7MP in Las Vegas, doch bei näherem Betrachten stockt dem Besucher der Atem: Casio verspricht Serienaufnahmen mit bis zu unglaublichen 60 Bildern pro Sekunde bei voller Auflösung – einem Wert, wo es uns kaum noch erstaunt, wenn diese Information beiläufig ergänzt wird, dass der Filmmodus bis zu 1.200 fps bewältigt. Der geneigte Leser darf sich ab April für ungefähr 1.000 US-Dollar selbst davon überzeugen.

Mit der nächsten eindrucksvollen Leistung wartet Samsung auf: als erste Hybrid-Kamera aus diesem Haus wurde die Samsung NX10 präsentiert – eine Kamera ohne Spiegeloptik, aber mit 3 zur Auswahl stehenden (aber bis dato nicht näher benannten) Wechselobjektiven. Der handliche Allrounderkommt mit 14,6 Megapixeln daher und besticht durch sein schlankes Format – wobei die Objektive als kleiner Wehmutstropfen nicht mit den anderen Produktreihen aus dem Hause Samsung kompatibel sein werden. Über den Preis schwieg der Hersteller sich ebenso aus wie über ein konkretes Erscheinungsdatum – lediglich darauf, dass sie noch im Frühjahr 2010 erscheinen soll, mochte sich Samsung festlegen.

Wie bereits erwähnt: unter 7 Megapixeln wird man – und über Sinn und Unsinn solcher Maximen sei anderweitig ausführlicher berichtet – kaum mehr ein Kameramodell finden. Der Trend geht weiterhin zu hohen Auflösungen und zu HD-Filmfunktionen. Was all das gemeinsam hat? Ganz einfach: Speicherhunger.

Und hiergegen hat allen voran Panasonic das Wundermittel gefunden: den SDXC-Standard. So präsentierte Panasonic die erste SD-Speicherkarte mit einem Speichervermögen von 64GB – und ein Ende der Fahnenstange ist nicht in Sicht, denn der SDXC-Standard verspricht Kapazitäten von bis zu 2TB (TerraByte!). Das alles hat aber einen stolzen Preis: diese 64GB kosten den Käufer schlappe 599 US-Dollar…

Wir dürfen uns also weiterhin freuen auf einen lebhaften Wettkampf unter den Herstellern und erfreut sein, dass neben dem Gelegenheits-Urlaubsfotografen auch semi-professionelle und professionelle Fotografen nach wie vor zur Zielgruppe der großen Hersteller gehören.

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